Sicht auf das Arte Surfside Miami Gelände mit Garten, Pools.
Das AXOR Interview

Antonio Citterio: Arte Surfside Miami.

Als einer der weltweit führenden Architekten hat Antonio Citterio ein sicheres Gespür für Tends, die die Zukunft urbanen Lebens prägen. Dieses Verständnis zeigt sich im Arte Surfside Miami von Antonio Citterio Patricia Viel – einem ikonischen, neuen Wohnkomplex am Strand mit Gemeinschaftsbereichen. Im Gespräch mit AXOR diskutiert der Architekt seinen Ansatz und Ideen zu Compacr Luxury.
Bad im Arte Surfside mit AXOR Produkten in Brushed Bronze.

Die Bedeutung von Qualität.

AXOR: Was können Architekten tun, um Räume im urbanen Lebensumfeld nicht nur zu optimieren, sondern sie zu verbessern – ihnen Bedeutung, Charakter und sogar Seele zu verleihen? 

AC: Die Anstrengungen der Designer sollten sich darauf richten, die Wirkung von Korridoren und Verkehrsflächen zurückzunehmen, um den Raum in seiner grösstmöglichen Ausdehnung wahrzunehmen. Und dann darauf, Details hinzuzufügen, wie diejenigen, an denen wir mit AXOR im Bereich Badezimmer arbeiten und die ein gutes Gespür für Qualität vermitteln. Am Ende des Tages arbeiten der Designer und der Architekt für die Lebensqualität. Lebensqualität ist unser wichtigstes Anliegen.

Compact Luxury rund um den Globus.

AXOR: Angesichts Ihrer Erfahrung in Projekten rund um den Globus, wie denken Sie, wird sich das Compact Luxury Konzept geographisch entwickeln? Ist es auf bestimmte Regionen in der Welt begrenzt oder wird es sich global ausbreiten? Gibt es Regionen, wo das Konzept schneller Wurzeln schlagen wird oder es gar schon erste Anzeichen dafür gibt?

AC: Allgemein lässt sich sagen, dass sich die Typologie von Wohneinheiten verändert hat: Die Idee jetzt sind sogenannte „Cluster“-Bereiche – individuelle „Inseln" innerhalb der Wohneinheit selbst. Die Compact Luxury Idee nimmt dort schneller Fahrt auf, wo die Tendenz zum „höheren" Bauen weiter verbreitet ist.  

Der Wert gemeinschaftlich genutzter Bereiche.

AXOR: In Bezug auf Ihr Arte Surfside Projekt: wie entstand eigentlich das Konzept für seine gemeinschaftlich genutzten Bereiche?

AC: Wenn man bedenkt, dass sie auf der Höhe des Strandes liegen, mit einem Aussenpool direkt zwischen dem Strand und dem Gebäude, sind die gemeinschaftlich genutzten Bereiche in diesem Projekt sein wahrer Wert. Sie verleihen dem Gebäude eine besondere Note; schaffen irgendwie eine Verbindung zu hotelähnlichen Entwicklungen. Die gemeinsamen Gärten sind eine Erweiterung der gemeinschaftlichen Spabereiche auf Strandhöhe. Zusammen bieten sie eine ganze Reihe von Möglichkeiten der Erholung und Entspannung. Um eine Durchgängigkeit von Innen- und Aussenbereich zu ermöglichen, wurde die Fassade von der Etage mit dem Wellnessbereich aus komplett offen in Richtung Aussengarten gestaltet. Diese Einrichtungen bauen auf der Einzigartigkeit des Gebäudes auf, die wiederum auf seiner besonderen Lage direkt am Strand basiert, was ein Wert in sich ist – Wohneinheiten direkt am Strand sind nicht einfach zu finden. Wir dachten, dass die Idee, das gesamte Erdgeschoss für Gemeinschaftsbereiche zu nutzen, die mit dem Strand verbunden sind, dem Komplex einen echten Wert verleihen würde.

Das Arte Surfside Miami ist ein 11-stöckiges Gebäude am Meer.

Aussenbereiche maximieren.

AXOR: Wenn wir über Projekte sprechen: Wie spiegeln sich Trends urbanen Lebens in Vorgaben wie denen für das Arte Surfside wider?

AC: Als wir das Projekt angingen hatten wir das Gefühl, hier eine grossartige Möglichkeit zu haben: Wir haben all die Voraussetzungen vorgefunden, ein Gebäude mit einer wirklich hohen wahrnehmbaren Qualität zu gestalten. Der Aussenbereich ist Teil der Architektur – grosszügige Balkone und Terrassen charakterisieren das Gebäude. Zudem sind die Balkone nicht grundlos da – es sind grosse Aussenbereiche, die dafür gedacht sind, landschaftsgärtnerisch gestaltet und als „externe Räume“ genutzt zu werden. In ihnen kann aufgrund der einzigartigen lokalen klimatischen Gegebenheiten wirklich das ganze Jahr über „gelebt“ werden. In manchen Fällen ist der Aussenbereich, auf die Quadratmeter bezogen, fast so gross wie der Innenbereich und fügt der Residenz einen beachtlichen Nutzen und ein Gefühl von Privatsphäre hinzu

Respekt vor dem Kontext.

AXOR: Welchen besonderen Herausforderungen sind Sie beim Arte Surfside Projekt begegnet?

AC: Der Baukörper des Gebäudes wurde von den Planungsauflagen diktiert: Horizontal ist der Baukörper durch eine Reihe von Terrassen gegliedert, die Aussenbereiche schaffen und dabei gleichzeitig dem Baukörper die Möglichkeit bieten, „zurückzutreten“ – als durchdachte Umsetzung der bauplanungsrechtlichen Vorgaben. Die Gliederung des Baukörpers und die Verwendung wertvoller Materialen wie Naturstein, bronzefarbener Oberflächen und Glas entstand aus Respekt vor den historischen Vorläufern in Miami-Dade County und der Stadt Surfside. Gleichzeitig ist das eine zeitlose Ästhetik. Grosszügige Terrassen bedeuten normalerweise eine Herausforderung bei der Gestaltung in Bezug auf die Deckenuntersicht der oberen Etagen. Wir haben jedoch die Untersichten der Decken mit Travertin Marmor verkleidet. So hat man am Ende das Gefühl, dass die Decke im Aussenbereich „fortgeführt“ wird und nicht, dass es sich um einen nach aussen vorstehenden Balkon handelt. Das Gebäude ist zudem eine frische und moderne, jedoch respektvolle Interpretation des starken architektonischen Erbes von Miami – das besonders den Stil der 1930er verkörpert –, ohne aber in die Falle zu tappen, eine offensichtliche Anspielung auf vergangenen Stile zu gestalten. Das „Andenken“ an das lokale architektonische Erbe spiegelt sich in den Fensterrahmen der glänzenden Fassade wider, die an die kleineren, typischen Fenster von Art Deco Gebäuden erinnern. 

Eine Villa in der Eigentumswohnung.

AXOR: Wie spiegelt Ihrer Meinung nach das Arte Surfside den Trend Compact Luxury wider?

AC: Obwohl die Einheiten recht „kompakt“ in der Grösse sind hat man das Gefühl, dass man in seiner eigenen Villa lebt: Man hat all die Annehmlichkeiten einer Villa in einem Bauprojekt mit Eigentumswohnungen. Die gemeinsam genutzten Bereiche sind von sehr hoher Qualität, genau so wie in einer privaten Villa. Die Innenbereiche gehen in einer sehr logischen Reihenfolge vom „öffentlichen“ Bereich des Hauses in die Wohnbereiche auf der Strandseite bis in das private Hauptschlafzimmer auf der anderen Seite über.

Die hocheffiziente Nutzung der Fläche in den Einheiten wird mit den sehr hochqualitativen gemeinschaftlich genutzten Bereichen kombiniert – und das vermittelt das Gefühl von „kompaktem Luxus“.

Eine Küche im Arte Surfside mit AXOR Citterio Armaturen.

Luxus im Badezimmer.

AXOR: Welche Rolle spielen die ​​​​​​​
Badezimmer im Gesamtkonzept des Arte Surfside, und wie spiegeln sie den Compact Luxury Trend wider? 

AC: Wir haben den Badezimmern in allen Einheiten eine Schlüsselrolle zugeteilt. Sie sind grosszügig bemessen und erwecken dank der Verwendung natürlichen Lichts und edler Materialen den Eindruck eines hochqualitativen, luftigen Bereichs. Die Nassbereiche verleihen den Einheiten ein Gefühl von „Raum“. Wir haben den Luxus,  in fast allen Räumen der Residenz mit grosszügigen Glasflächen und Transparenz zu arbeiten, wozu auch die Küche und das Hauptbad gehören. Das Badezimmer ist – zusammen mit den Terrassen und den gemeinschaftlich genutzten Bereichen – eines der architektonischen Schlüsselelemente des Gebäudes, das dem gesamten Projekt diesen Eindruck von Qualität verleiht.  

AXOR – wegen der Qualität.

 

AXOR: Wie hat sich Ihre Entscheidung für die beiden Kollektionen AXOR Citterio und AXOR Citterio E auf den Gesamteffekt oder das Erlebnis, das Sie vermitteln möchten, ausgewirkt?

AC: Die AXOR Produkte, die in all den Badezimmern verwendet werden, fügen den Nassbereichen viel Qualität hinzu. Sie haben uns bei unserem Ziel unterstützt, Bäder in der Wahrnehmung als wirklich wichtige Bereiche des Wohnkomplexes zu vermitteln.

Urbane Lebensstile weiterentwickeln.

AXOR: Aus Ihrer Sicht als Architekt und Designer – wie gestaltet sich die Zukunft urbanen Lebens, oder, wenn Sie möchten, welche Trends im Bereich urbanes Leben sehen Sie?

AC: Ich bemerke speziell in Asien eine wachsende Anzahl hochqualitativer Eigentumswohnungsanlagen mit Apartmenteinheiten in kompakten Grössen, die den Bewohnern grosszügige Gemeinschaftsbereiche und Annehmlichkeiten bieten. Es ist eine grosse Veränderung. Auch Co-housing (Wohngemein-schaften) ist ein aufkommender Trend. Gemeinschaftsbereiche in Wohngebäuden werden jetzt auf die Bedürfnisse der Bewohner zugeschnitten und für soziale Interaktion konzipiert wie das Bewirten von und Treffen mit Freunden oder Verwandten. 

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